Erkrankungen des Magen- / Darmtraktes und der BlaseReizmagen (funktionelle Dyspepsie)Die Symptome sind Schmerzen, Luftschlucken, Sodbrennen, Aufstoßen, Übelkeit, Erbrechen und Appetitstörungen. Funktionelle Störungen in diesem Bereich sind nicht zu trennen von dem Umstand, dass mit dem Organ die Nahrungsaufnahme und damit etwas existenziell Wichtiges verbunden ist. Im konkreten, aber auch übertragenen Sinne genährt zu werden, ist ein Grundbedürfnis, in dem wir uns aber oft genug auch enttäuscht fühlen. Häufig entsteht daraus ein innerer und zumeist unbewusster Konflikt zwischen eigenen Bedürfnissen und wütender Abweisung aus Wut über die Enttäuschung. Dabei ist es zugleich nicht möglich, diesen nagenden Ärger zu äußern, weil damit die Angst verbunden ist, die Anerkennung und Zuneigung der anderen zu verlieren und wiederum eine Enttäuschung zu erleiden. Seit einiger Zeit werden für diese Symptomatik Heliobacter-Infektionen verantwortlich gemacht. Aber selbst wenn es so ist, so ist doch die Frage, wie es zu der dauerhaften Bakterienbesiedlung kommen kann, die normalerweise von der eigenen Immunabwehr bewältigt werden müsste – etwa wie dies bei einem grippalen Infekt auch der Fall ist. In diesem Zusammenhang sind Studien von Interesse, die nachweisen, dass psychische Dauerbelastung die Immunabwehr entscheidend schwächt. In diesem Sinne kann die beim Reizmagen häufig auch auffindbare Heliobacter-Infektion als eine Folge einer psychischen Belastung verstanden werden, die zu der seelischen Belastung noch hinzukommt. Aus psychodynamischer Sicht ist die Frage entscheidend, was der Körper ausdrückt und was die Seele nicht auszusprechen vermag. Hierzu kann beobachtet werden, dass Wünsche danach geborgen zu sein und genährt zu werden, wohl im Hintergrund stehen. Zugleich scheint jede Hoffnung auf Erfüllung dieser Wünsche mit Ängsten verbunden und entsprechend abgewehrt zu sein. Auch können in diesem Zusammenhang Schuldgefühle über die eigenen Bedürfnisse eine Rolle spielen. Je nachdem, wie tief die Problematik bearbeitet werden soll, empfehlen sich unterschiedliche therapeutische Ansätze. Die tief liegenden Wurzeln der Erkrankung legen bei der Wahl einer Psychotherapie allerdings zumeist eine intensivere und länger andauernde Methode nahe, die die Chance bietet, die Dauer der Problematik zu berücksichtigen. Informationen zu den verschiedenen Therapieformen finden sich auf dieser Seite und zu den analytischen und tiefenpsychologisch fundierten Verfahren auf der Seite: www.psychoanalyse-hamburg.de. Text als PDF-Datei. Zurück zur Übersicht - Erkrankungen des Magen- / Darmtraktes und der Blase |